Der städtische Baubeamte und Architekt Hans Grässel, der mit seinen öffentlichen Bauten und Planungen das München um 1900 mitgeprägt hat, konzipierte seinerzeit den gesamten Ring der neuen Münchner Großfriedhöfe. Für den Ostfriedhof hatte er sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Er nutzte das von West nach Ost anfallende Gelände, um eine zweiteilige Kaskadenanlage zu schaffen. Die Einbeziehung einer solchen Anlage in einen Friedhof ist einzigartig. Der Ruheplatz wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, in den Fünfziger Jahren wurden die Wasserläufe entfernt. 2015 beschloß der Stadtrat die Restaurierung. Die gesamte Bestandsanlage wurde fotogrammetrisch erfasst und anschließend komplett demontiert. Insgesamt wurden rund 2.600 Naturwerksteine dokumentiert und für den Wiedereinbau katalogisiert. Es wurden 25,0 qm Neumaterial nach historischem Vorbild angefertigt und montiert.